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Der südaustralische Jurist Michael Atkinson hat inzwischen zum wiederholten Male den Versuch unterbunden ein 18+ Rating für Videospiele in Australien einzuführen. Wie das Gaming-Portal Gamespot berichtet, sprach sich der Politiker gegen eine Umfrage innerhalb der Bevölkerung aus, in der die Meinung der Australischer bezüglich eines möglichen 18er-Ratings eingeholt werden sollte.
Aktuell ist die höchste Alterseinstufung, die ein Spiel in Austalien bekommen kann, ein 15+ Rating. Das hat zur Folge, dass auf dem Kontinent sehr viele Spiele geschnitten werden, oder erst gar nicht auf den Markt kommen.

Die bisherige Verfahrensweise in Bezug auf Alterseinstufungen in Australien hat nicht selten zur Folge, dass Spiele dort gar nicht, oder nur stark geschnitten in den Handel kommen. Das aktuellste Beispiel dafür dürfte "Fallout 3" sein. In diesem Beispiel hatte die strenge australische Zensur sogar Einfluss auf Spielversionen anderer Länder. Bethesdas neuer Rollenspielhit kommt in allen Ländern in einer identischen "geschnittenen" Version in den Handel. als Grund dafür gaben die Entwickler die Australische Version des Titels an, die laut Bethesda auf jeden Fall geschnitten werden sollte. Mit dieser Methode wollte man vermeiden, mehrere Versionen des Titels herausbringen zu müssen.

Auch das Australien-Release des von SEGA produzierten "Mad World", dass sich vom Gewaltdarstellungsgrad deutlich an ein erwachsenes Publikum richten wird, ist zur Zeit fraglich. Dieser Titel wird aufgrund der Befürchtung der Entwickler, das das Game in Deutschland eine Indizierung oder sogar ein Verkaufsverbot erwarten würde, selbst hierzulande nicht veröffentlicht werden.

Aber welche Kriterien entscheiden überhaupt, ob und wenn ja, für welche Altersgruppe ein Spiel entwickelt wird? In Deutschland ist das niedrigste Game- und Filmrating, das durch die USK vergeben werden kann die Bewertung "Freigegeben ohne Altersbeschränkung". Das höchste Rating lautet "Keine Jugenfreigabe" und meint "Ab 18". Man traut also auch den jüngsten Kindern Inhalten aus einigen Videospielen umgehen zu können.

Was man ab welchem Alter sehen darf, darüber entscheiden von Staat zu Staat verschiedene Behörden, die sich mal mehr mal weniger speziell mit Videospielen und/oder Filmen sowie Jugenschutz im Allgemeinen beschäftigen. Für Filme beispielsweise gibt es auch Down Under ein "18er Rating".

Die Diskussion, die zur Zeit in Australien stattfindet, zeigt aber gut, was für unterschiedliche Ansichten es zum Thema "Alterseinstufungen von Videospielen" gibt. Offensichtlich erschien es den Australischen Behörden bisher nicht nötig, Videospiele zu veröffentlichen, die ausschließlich für ein Erwachsenes Publikum zugänglich wären. Über die Gründe dafür lässt sich nur spekulieren. Ist diese Einstellung ein Zeichen dafür, das Videospiele als kindliches Medium gelten? Ein Weg die leidige Killerspieldebatte zu umgehen? Auf jeden Fall wird es spannend werden zu verfolgen, wie sich die Debatte rund um das "Ab 18"-Rating auf dem australischen Kontinent weiterentwickelt.

Spielezensur ist allerdings ein Thema, mit dem sich nicht nur die Australier beschäftigen. Auch in Deutschland sind wir mit Diskussionen rund um Altereinstufungen nur zu gut vertraut.