Letztes Wochenende fanden in Köln die Wolrd Cyber Games statt, eine Veranstaltung auf der sich die besten Profis der Welt aus allen Videospielgattungen trafen und gegeneinander antraten. Unter ihnen auch Alex Walker, der Leiter des australischen eSport Team. In einem Interview, welches er mit gameplayer.com.au führte, äußerte er sich zum Thema Drogenkonsum im eSport und gab offiziell zu, dass dies gängige Praxis ist.
Mit ihrem Bericht über Doping im eSport, erhitzten die Macher der Webseite gameplayer.com.au die Gemüter der australischen eSport-Gemeinschaft. Um den Anschuldigungen entgegen zu wirken, schnappten sich die Macher der Seite den australischen Teamleiter des World Cyber Game Teams Alex Walker und befragten ihn zu diesem Thema. Dabei stellte sich heraus, dass Doping gerade im eSport keine Einzelerscheinung ist. Der Hintergrund dafür sind die nicht existierenden Kontrollen, welche es den Spielern leicht macht, Aufputschmittel einzunehmen. Alleine Alkohol wird in eSport Kreisen als offensichtliche Droge angesehen und laut den Aussagen von Alex, gab es auch schon Fälle in dem Spieler von Turnieren disqualifiziert wurden, weil sie zu betrunken waren.
Doch kann man seine Leistung im eSport mit Drogen wirklich verbessern? Ja man kann, meint Alex. Aufputschmittel wie Amphetamine oder Ephedrin wirken direkt auf das zentrale Nervensystem und sorgen für bessere Reflexe. Dabei darf man nicht vergessen, dass auch Koffein zu den stimulierenden Substanzen zählt, und wie jedem Lanpartygänger oder eSportler bekannt ist, ist gerade Kaffee eines der Grundnahrungsmittel von Gamern. Dies bestätigt auch Alex Walker. Laut seinen Informationen kennt er persönlich einige Fälle, indem Leistungen einzelner Spieler durch Amphetamine gesteigert wurden.
Doch was bedeutet dies zukünftig für den eSport? Wird es bald Dopingkontrollen bei großen Veranstaltungen geben? Davon ist nicht auszugehen, denn das Hauptproblem bei den Turnieren sind immer noch Cheater, teilte Alex Walker seinen Interviewpartnern mit. Zudem wurde die eSport Hauptdroge, Koffein, 2004 wieder offiziell von der Dopingliste genommen. Zusätzlich sind die Kosten für Dopingkontrollen auch nicht ohne und würden den finanziellen Rahmen so mancher Veranstaltung sprengen. Solange also eSport immer noch in den Kinderschuhen steckt, wird es in diesem Bereich keine Veränderungen geben. Ein sehr gutes Beispiel liefert hierzu auch die Entwicklung des Dopings während der olympischen Spiele. Bereits 1930 wurde bekannt, dass synthetische Aufputschmittel zur Leistungssteigerung von Sportlern eingesetzt wurden. Doch erst 1968 gab es die ersten Dopingkontrollen in Grenoble und Mexiko.